Mobimaterial verügbar!

Die ersten Flyer, Aufkleber und Plakate zur Mobilisierung nach Remagen sind gedruckt und schon in vielen Städte verteilt! Unter Material könnt ihr euch die Sachen ansehen und findet bald auch Banner zum verlinken unserer Kampagne.

Wenn ihr noch Mobimaterial benötigt, schickt uns ein E-Mail an remagen[at]riseup.net oder nehmt Kontakt über das Formular mit uns auf!

Genug ist genug! Dem Naziaufmarsch ein Ende setzen

Am 12.11 wollen in Remagen zum 8. mal die Akteur*innen des Rechtsterrorismus auf die Straße gehen. Hierbei werden traditionell die deutschen Verbrechen des Nationalsozialismus geleugnet und ihre Täter*innen zu Opfern umgedeutet. Dieser Verdrehung der Geschichte hin zum deutschen Opfermythos gilt es gemeinsam und entschlossen ein Ende zu setzen!
Wir, die antifaschistische Kampagne NS Verherrlichung stoppen! planen auch für dieses Jahr wieder Protestaktionen. Denn es reicht nicht, dass die Nazis durch unseren Protest ihre Aufmarschstrecke durch die Stadt verloren hatten, und dieses Jahr sogar von ihrem traditionellen Termin abweichen müssen. Also: Termin vormerken, auf Ankündigungen achten, Mythos Remagen zerstören!

Nachtrag zum Bericht des Tages

Trotz der klaren Erfolge, die wir dieses Jahr in Remagen erzielen konnten, bleibt bei uns als Bündnis und bei vielen Teilnehmer*innen der diesjährigen Aktionen auch ein bitterer Nachgeschmack zurück. Grund dafür liefern einige Ereignisse im Rahmen und am Rande, sowie im Nachgang der Demonstration, mit denen wir uns ausführlich auseinandergesetzt haben und aus denen wir klare Konsequenzen gezogen haben, welche wir euch jetzt in einen Nachtrag zu unserem Kurzbericht ergänzt haben:


http://remagen.blackblogs.org/2015/11/21/kurzbericht-zu-den-aktionen-in-remagen-antifa-uebernimmt-lufthoheit-ueber-proteste-gegen-den-trauermarsch/#more-48

Im Gedenken an Nihad Yusufoğlu!

Wir unterstützen die Gedenkdemo für den vor 25 Jahren von Nazis ermordeten Nihad Yusufoğlu „Erinnern heißt Kämpfen. Gegen die rechte Gewalt im Westerwald und überall!“ am 28.12.15 in Hachenburg im Westerwald.

„Nihad Yusufoğlu (* 1974 in der Türkei; † 28. Dezember 1990 in Hachenburg, Rheinland-Pfalz) war ein aus der Türkei nach Deutschland eingewanderter Kurde, der von einem gleichaltrigen Neonazi-Skinhead erstochen wurde. Er gehört damit zu den ersten Todesopfern rechtsradikaler Gewalt in Deutschland nach der Wiedervereinigung. In türkischen Medien findet Yusufoğlu als erstes von bis zu zwölf türkischen Opfern rechtsextremer Gewalt in Deutschland nach der Wiedervereinigung Erwähnung. Sein Mord hat laut Angabe der Rhein-Zeitung in der Region eine „breite Debatte über Rassismus und Neonazismus“ ausgelöst.“

Das Hinterland Hachenburg
Damals wie Heute stellt Hachenburg und die ganze Region des Westerwalds, Spielfeld und Rückzugsraum für Nazis, Rassisten und „besorgte Bürger“ dar. Im wenige Kilometer entfernten Bad Marienberg marschiert der Pegida- Ableger „Bekenntnis zu Deutschland“ gegen das Flüchtlingslager auf dem Stegskopf. Unterstützt wird Pegida Westerwald dabei von bekannten Neonazis aus dem Spektrum der verbotenen Kameradschaft Westerwald, dem verbotenen Aktionsbüro Mittelrhein (ABM), der ABM Ersatz-Organisation NPD Mittelrhein und dem III. Weg. Dabei treten diese mit einschlägigen Plakaten, Fahnen und Kleidung offen auf. Immer wieder kommt es im Westerwald zu massiven Übergriffen auf Menschen, die nicht ins rechte Weltbild passen oder sich für Flüchtlinge engagieren.

Kein Vergessen
Es gibt aber auch Lichtblicke in Hachenburg: Dieses Jahr wird auf der von der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten “ organisierten Demonstration eine Gedenkplatte für Nihad am Ort des Mordes angebracht.
Die Demonstration wird vom Bahnhof durch die „Innenstadt“, und weiter zum Ort des Mordes gegenüber vom damaligen Wohnhaus der Familie führen. Dort folgt eine Zwischenkundgebung mit der Enthüllung der Gedenkplatte.

Erinnern heißt kämpfen!
Kommt am 28.12 um 17 Uhr zum Bahnhof Hachenburg!
Lasst uns gemeinsam an Nihad erinnern und der rechtsterroristischen Gewalt von heute entschlossen entgegentreten!

Das Problem heißt Rassismus!
Es gibt kein ruhiges Hinterland –
Support your local Dorfantifa!

Weitere Infos und ein Video von 2010.

Kurzbericht zu den Aktionen in Remagen – Antifa übernimmt Lufthoheit über Proteste gegen den „Trauermarsch“

+++ ca.600 Menschen auf Antifa-Demo setzen klares Zeichen gegen Rechtsterrorismus, deutsche Opfermythen und für die Solidarität mit allen Geflüchteten +++ Mehrfach Gegendemonstraten auf der Naziroute +++ Zahl der Nazis sinkt noch weiter auf 120 +++

Proteste & Blockaden:

Mit etwas Verzögerung aufgrund Verspätungen der Deutschen Bahn trafen sich heute ab 11.45 Uhr mehrere Hundert Menschen aus ganz NRW und Rheinland-Pfalz zur antifaschistischen Demonstration „Solidarität mit allen Geflüchteten – Rechtsterrorismus bekämpfen!“ in Remagen. Nach einer Startkundgebung ging es erst zum Bahnhof, an dem ankommende Neonazis lautstark „begrüßt“ wurden, und dann weiter durch die Innenstadt in Richtung des jüdischen Friedhofs. Auf dem Weg dorthin brach eine Gruppe von ca. 70 bis 100 Gegendemonstrant*innen aus der Demo aus und blockierte eine Kreuzung auf der Naziroute. Von der Zwischenkundgebung am jüdischen Friedhof, bei der besonders an die Remagener Opfer der Shoa erinnert wurde, machten sich viele Leute auf um die Blockade zu unterstützen und die einzige alternative Route ebenfalls dicht zu machen.
Allerdings hat die Polizei die Nazis dann an der Blockade vorbei leiten können, wodurch sie dann doch durch Remagen marschieren konnten, wenn auch nicht so ungestört wie die letzten Jahre. Zusätzlich gab es noch zwei weitere Blockadeversuche bei dem Gegendemonstranten längere Zeit auf der Route waren und an jeder Polizeiabsperrung an der Naziroute waren Leute um den Nazis lautstark die Meinung zu sagen.

Nachdem die Nazis an den letzten Absperrungen vorbei waren, zog die Demonstration vom jüdischen Friedhof bis kurz vor die Schwarze Madonna, wo die Nazis auf dem Platz des ehemaligen Rheinwiesenlagers ihre Totenehrung abhalten wollten um die deutschen Täter nachträglich zu Opfern zu verklären. Dazu kam es aber nicht, da die Nazis ihre Demo schon früher stoppten und sich so vor dem Protest hinter der Fachhochschule versteckten. Dem lautstarken Protest unserer Kundgebung und von verschiedenen Absperrungen konnten sie sich aber auch dadurch nicht entziehen.
Nach Ende der Kundgebung, wurde ihr Rückweg noch parallel durch unsere Demonstration begleitet und alle an den Absperrungen verbliebenen Gegendemonstranten eingesammelt, damit alle sicher zurück zum Bahnhof kommen konnten.

Polizei erstaunlich zurückhaltend
Im Gegensatz zu den ganzen letzten Jahren, als die „Remagener Linie“ noch strikt durchgezogen wurde, den Nazis also mit allen Mitteln ein weitgehend ungestörtes Marschieren ermöglicht wurde und antifaschistischem Gegenprotest hingegen mit Repression und Gewalt begegnet wurde, war die Polizei dieses Jahr zumindest in Remagen erstaunlich zurückhaltend. Uns sind lediglich zwei Ingewahrsamnamen bekannt, und auch die ganzen üblichen Spielchen, Kleingruppen zu schikanieren, unverhältnismäßige Stadtverbote oder Anzeigen etc. auszustellen wurden unterlassen. Allerdings hat die Polizei trotzdem wieder Anti-Antifa-Fotografen bis auf wenige Meter an die Gegendemonstranten heran gelassen, um diese zu provozieren und abzufotografieren. Auch am Bahnhof in Bonn hat die Polizei dann wieder gewohnt inkompetent reagiert, so dass eine Gruppe gewaltbereiter Neonazis unbegleitet herum laufen und ausländisch aussehende Menschen anpöbeln konnte.

Die Nazis

Im Gegensatz zu den verstärkten rechten Tendenzen in Deutschland, haben sich dieses Jahr noch weniger Nazis nach Remagen mobilisieren lassen. Der harte Kern der 120 Neonazis bestand aus den alten Strukturen des AB Mittelrhein aka JN Ahrtal und NPD Mittelrhein, der Kameradschaft Sturm 8/12 um Ralf Tegethoff, der Rechten Dortmund & Rhein-Erft sowie dem III. Weg. Der Lautsprecherwagen kam von René Laube und der mittlerweile verbotenen Kameradschaft Aachener Land. Die Totenehrung nach SS Vorbild wurde wie in den vergangenen Jahren von Ralf Tegethoff durchgeführt.
Wichtig ist aber nicht, wie viele Nazis hier marschiert sind, sondern welche: So war der Aufmarsch in Remagen wieder ein Zusammenkommen der wichtigsten Akteure eines rechten Terrorismus, die alle ihre Relativierung der deutschen Verbrechen und die Verherrlichung des Nationalsozialismus eint.

Fazit

Als klaren Erfolg unserer Kampagne gilt es festzuhalten, dass die Nazis dieses Jahr nicht wieder am jüdischen Friedhof entlang laufen konnten, sondern eine unattraktive Route durch Gewerbegebiet und Feldwege außerhalb Remagens nehmen mussten. Auch ist es zu begrüßen, dass es viele Blockadeversuche direkt auf der Route gab, und die Nazis sich vor unserem Protest versteckt haben. Ebenso gilt ein großer Dank den engagierten Antifaschisten, die unsere Demo und das Trauern der Nazis auf historischem Boden der Erpeler Ley mit klaren antirassistischen Parolen begleitet haben. Sie entrollten ein riesiges Banner mit dem Slogan „Grenzen auf für Alle!“, womit sie auch auf Inhalte unserer Demo Bezug nahmen.
Schon vor unserer Demo gab es vom Bündnis Remagen Nazifrei einen Gedenkspaziergang mit 200 Menschen durch Remagen.

Unter den noch frischen Eindrücken, schauen wir schon mit positiven Gefühlen auf den Tag zurück. Danke an alle die heute nach Remagen gekommen sind und uns so wunderbar unterstützt haben! Außerdem solidarisieren wir uns mit den antifaschistischen Protesten in Weinheim gegen den NPD Parteitag und in Mainz gegen die AfD Demo!

Kritik & Konsequenzen [Nachtrag] Continue reading

Info-Update zum aktuellen Stand der Dinge

Am morgigen Samstag findet die Demo der Kampagne „NS-Verherrlichung stoppen!“ statt. Wir wollen euch hiermit über den aktuellen Stand der Dinge aufklären:

Antifaschistische Gegenproteste:

Am Tag der Naziaufmarsches sind mehre Gegenkundgebungen im fast gesamten Stadtgebiet angemeldet:

10:00 Uhr Stadtspaziergang Remagen Nazifrei!
ab den Bahnhof Remagen, danach zu unserer Demo

11:00 Uhr Demonstration „Solidarität mit allen Geflüchteten – Rechtsterrorismus bekämpfen!“
Treffpunkt: Bahnhof Remagen Vorderseite → Richtung Schwarze Madonna / ehm. Rheinwiesenlager, dann Kundgebung in Sicht- und Hörweite der Nazikundgebung; anschließend auf der selben Strecke zurück Richtung Bahnhof

12:00 Kundgebungen am jüdischen Friedhof
Den ganzen Tag wird es am jüdischen Friedhof Kundgebungen geben, die euch als Anlaufpunkt dienen. Letztes Jahr konnten hier die Nazis noch lang laufen.

„Tag der Demokratie“
11:00 Uhr Friedensgebet an der Friedenskappelle und anschließende Verhüllung der Kapelle. Die Teilnehmer*innen werden danach wieder zurück in die Stadt gehen.

Ab 12 Uhr Tag der Demokratie in der Innenstadt
+ Meile der Demokratie (Infostände verschiedener Organisationen, Parteien und Initiativen)

Die Veranstaltungen unter dem Motto „Tag der Demokratie“, die von dem Bündnis Remagen für Frieden und Demokratie sowie den Stadtratsfraktionen mit Unterstützung durch den „Lokalen Aktionsplan Remagen“ getragen werden, befinden sich in der Innenstadt und damit weit entfernt von den Nazis.

Außerdem funktionieren diese Bündnisse den Naziaufmarsch in einen Spendenlauf unter dem Motto „Rechts gegen Rechts“ um, bei dem für jeden Teilnehmer Geld an die Aussteigerkampagne EXIT gespendet wird. Kurz vor der Abschlusskundgebung der Nazis wird es einen „Zieleinlauf“ mit Konfetti etc. geben.

Charakter der Demo:

Unsere Auftaktkundgebung findet zeitlich vor der Nazidemo statt. Die Nazis wollen um 12 Uhr in Remagen ankommen und werden dann von der Polizei lange durchsucht. Um 12 werden wir die Nazis am Bahnhof in Empfang nehmen, erst danach wird sich unsere Demonstration in Bewegung setzen. Wir beabsichtigen eine kämpferische und entschlossene, aber bunte und Spektrenübergreifende Demonstration. Bitte beachtet dies, kommt in bunt und bringt viele Fahnen, Schilder, Banner etc. mit.

Unsere Demo wird mittlerweile von über 50 Organisationen, Vereinen, Künstlern und Parteien unterstützt! Wir danken euch hier schon einmal für die breite Solidarität und freuen uns auf eine entschlossene und solidarische Demo.

Anreise:

Aus verschiedenen Städten gibt es eine organisierte Anreise. Wir empfehlen euch sehr, diese Anreisen zu nutzen! Die Anfahrt ist so geplant, dass alle Städte aus NRW zeitgleich zur Demo ankommen, und alle Städte aus Rheinland-Pfalz gemeinsam schon zum Stadtspaziergang fahren.

Aachen: 8:30 Uhr, AZ Aachen
Bonn: 10:40 Uhr, HBF Gleis 1
Düsseldorf: 9:40 Uhr, HBF vor dem UFA Kino
Koblenz: 9:15 Uhr, HBF Vorplatz
Köln: 10:00 Uhr, HBF Vorplatz
Mayen: 8:45 Uhr, Bahnhof Mayen Ost
Wuppertal: 09.00 Uhr, City-Arkaden (Wuppertal-Elberfeld)
Trier: Anreise per Bus

Der Tag:

Am Samstag soll es bei etwa 4 Grad regnen oder auch schneien, also nehmt euch entsprechend (nicht schwarze) Regenjacken, Schals, Mützen, Handschuhe etc. mit.
Achtet auf die Polizei und auf Nazi-Fotografen, letztere wurden letztes Jahr von der Polizei bis auf wenige Meter an die Kundgebung von Remagen Nazifrei heran gelassen und konnte Gegendemonstran*innen abfotografieren. Die Polizei hat immer wieder gezeigt, dass sie in Rheinland-Pfalz und speziell in Remagen keinen starken Gegenprotest wünscht. Also passt auf euch auf und bleibt zusammen. Weitere Tipps hat die Antifa Remagen verfasst.

Infos:

Es wird am Tag einen Live Ticker geben, der unter folgender Adresse erreichbar ist: https://twitter.com/NS_stoppen
Das Hashtag des Tages ist: #RemagenNazifrei

Außerdem wird es am Tag auch eine Aktionskarte mit unserer Route, unseren Kundgebungen, der Naziroute und allen wichtigen Infos geben.

Ermittlungsausschuss:

Wenn ihr Festnahmen beobachtet oder selbst Probleme haben solltet, ruft den Ermittlungsausschuss (EA) an!
Besetzt ab 9:30 Uhr bis Ende der Aktionen!

Die Nummer des Ermittlungsausschuss: 0157 59 10 46 55

Hinweis: Der EA ist kein Info Telefon! Nutzt hierzu bitte den Live Ticker!

Die Nazis:

Die Mobilisierung der Nazis läuft dieses Jahr wieder deutlich weniger öffentlichkeitswirksam ab, bisher findet diese aber eigentlich nur im Kreise der so genannten „Kampagne“ der Nazis sowie der rheinland-pfälzischen NPD statt. Die NPD veranstaltete vergangenes Wochenende wie jedes Jahr eine Kundgebung am ehemaligen Rheinwiesenlager in Bretzenheim im südlichen Rheinland-Pfalz bei Mainz. Sie mussten allerdings ihre Totenehrung am „Feld des Jammerns“ vor einem farbig markierten Denkmal abhalten. Bisher relativ ruhig läuft die Mobilisierung von die Rechte und vom III. Weg, welche in den letzten Jahren noch die Infrastruktur und große Teile der Teilnehmer*innen stellten.

Nehmt am Samstag eure Freund*innen mit und kommt nach Remagen!
Deutsche Opfermythen ins Wanken bringen, den Akteur*innen eines rechten Terrorismus gemeinsam, solidarisch und entschlossen entgegentreten! Für die Solidarität mit allen Geflüchteten!

„How to Demo in Remagen!“

Die Antifa Remagen hat einen hilfreichen Text verfasst, wie die Polizei in ihrer Stadt mit antifaschistischem Engagement umgeht und welche Tipps sich daraus ableiten lassen, den wir euch empfehlen ernst zu nehmen und hier dokumentieren möchten:

„How to Remagen

Klar, es gibt riesige Unterschiede zwischen einer Demo und einer Demo. Oft sagen wir uns, dass bei der Demo sowieso nix passiert und haben auch noch recht damit. Dennoch sollten einige Grundregeln auch auf einer Demonstration in Remagen beherzigt werden, weil auch eine solche in der Vergangenheit Objekt polizeilicher Aktionen geworden ist.

Remagen ein kleines Kaff zwischen Bonn und Koblenz am Rhein, hier findet seit 2009 regelmäßig der vom ABM [ehm. Aktionsbüro Mittelrhein] durchgeführte selbsternannte „Trauermarsch“ der Nazis statt. Seit vielen Jahren engagieren sich Antifaschist_innen in und um Remagen gegen die Nazis und werden Ziel der staatlichen Repression.

Remagen ist Remagen ist Remagen

Seit 2010 (Infos unter http://remagensoli.blogsport.de/material/), als es im Zuge der Proteste zu einer Auseinandersetzung kam und ein Antifaschist [trotz fehlender Beweise zu 18 Monaten Haft auf Bewährung] verurteilt wurde, beobachten wir in Remagen Repression wie aus dem Lehrbuch. Menschen werden während der Demo beim Pinkeln kontrolliert und angezeigt. Ermittlungsverfahren wegen Stickerklebens. Gruppen von Nazigegner_innen werden (ein-)gekesselt, weil sie sich angeblich vermummt haben. Kritische Berichterstattung über einen Polizeieinsatz, der in einer Schülerzeitung veröffentlicht wird, wird ins Visier genommen.

Nachdem die Bullen in Remagen 10 Monate nix gemacht haben, ermitteln sie jetzt wegen angeblicher Straftaten im letzten Jahr und versuchen Menschen einzuschüchtern. Also schön Bezugsgruppennamen wechseln, bunte Kleidung anziehen, Freunde und Bezugsgruppe einpacken und auf nach Remagen!

Spezial How to Demo Remagen.

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Das Netzwerk der „Generation Terror“ oder Die Spinne im Netz des rechten Terrors

Wir dokumentieren einen Artikel der Antifa Bonn / Rhein-Sieg:

Zwei neonazistische Mordversuche innerhalb von 3 Tagen verzeichneten wir im Oktober 2015 – der Messerangriff auf Henriette Reker am 17. Oktober in Köln und die Messerattacke auf Gegendemonstrant_innen im Leipziger HBf nach einer Pegida Demo am 19. Oktober in Leipzig. Sowohl Frank Steffen, der Henriette Reker in Köln mit einem gezielten Stich zum Hals töten wollte, als auch Kevin Dehn[1] hatten enge Verbindungen zu der 1995 verbotenen Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei (FAP).

Beide Täter entstammen den Nazistrukturen der 1990er Jahre. Diese haben die rassistische Stimmung – die wie heute durch eine verschärfte Asylrechtsdebatte angeheizt wurde – vor allem in den „neuen Bundesländern“ nach 1989 ausgenutzt. Mit Straßenterror, Brand- und Mordanschlägen versuchten sie ihr Lebensbild einer weißen, „arischen“ Gesellschaft umzusetzen und gingen extrem gewalttätig und menschenverachtend vor. Dabei konnten sie sich als Vollstrecker eines rassistischen „Volkswillens“ gerieren und dieses als Erfolg verbuchen. Nach den Pogromen von Hoyerswerda (September 1991) wurden ihre Forderung nach einer „ausländerfreien Stadt“ erfüllt – die Nazis hatten gewonnen. Nach dem Pogrom von Rostock-Lichtenhagen (August 1992) wurde das Asylrecht in Deutschland faktisch abgeschafft – der rechte Mob hatte gewonnen. Diese „Erfolge“ des rechten Terrors haben eine ganze Generation von Neonazis geprägt und es war klar, dass das religiös anmutende, rechte Walhalla-Denken dieser „Generation Terror“ in den Köpfen bleiben wird. Nicht nur Frank Steffen und Kevin Dehn haben sich in dieser Zeit radikalisiert, sondern auch der NSU und seine Unterstützer_innen.

Schon am Abend der Attentats in Köln wurden Hintergründe zu Frank Steffen von der ABRS veröffentlicht. Zu der Zeit durchsuchte der Verfassungsschutz (VS) noch sein Archiv im Keller und die Polizei ermittelte mal wieder in „alle Richtungen“. Am Montag bestätigte der VS die Informationen der Antifaschist_innen. Auch in Leipzig wurde erst nach Antifa-Recherchen eingeräumt, dass es sich bei dem Messerstecher um einen seit Jahrzehnten aktiven Neonazi handelt – während die Polizei den Täter laufen ließ. In beiden Fällen wurde versucht, den neonazistischen Hintergrund der Mordanschläge zu verschweigen.

Die Verbindungen gibt es von Köln nach Remagen
Der jährliche „Trauermarsch“ mit NS Totenehrung in Remagen ist eine Idee von einem der Köpfe der „Generation Terror“ Ralf Tegethoff. Seit 2003 versucht er ein jährliches „Trauerevent“ für die gesamte westdeutsche Naziszene in Rheinland-Pfalz (RLP) zu etablieren. Bevor seit 2009 jährlich in Remagen ein „Trauermarsch“ zu den Rheinwiesenlagern statt findet, veranstalteten die Nazis zwischen 2003 und 2007 insgesamt sieben Aufmärsche in Marienfels, Remagen, Nassau und Nastätten (alle Rhein-Lahn-Kreis, RLP).

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