Im Gedenken an Nihad Yusufoğlu!

Wir unterstützen die Gedenkdemo für den vor 25 Jahren von Nazis ermordeten Nihad Yusufoğlu „Erinnern heißt Kämpfen. Gegen die rechte Gewalt im Westerwald und überall!“ am 28.12.15 in Hachenburg im Westerwald.

„Nihad Yusufoğlu (* 1974 in der Türkei; † 28. Dezember 1990 in Hachenburg, Rheinland-Pfalz) war ein aus der Türkei nach Deutschland eingewanderter Kurde, der von einem gleichaltrigen Neonazi-Skinhead erstochen wurde. Er gehört damit zu den ersten Todesopfern rechtsradikaler Gewalt in Deutschland nach der Wiedervereinigung. In türkischen Medien findet Yusufoğlu als erstes von bis zu zwölf türkischen Opfern rechtsextremer Gewalt in Deutschland nach der Wiedervereinigung Erwähnung. Sein Mord hat laut Angabe der Rhein-Zeitung in der Region eine „breite Debatte über Rassismus und Neonazismus“ ausgelöst.“

Das Hinterland Hachenburg
Damals wie Heute stellt Hachenburg und die ganze Region des Westerwalds, Spielfeld und Rückzugsraum für Nazis, Rassisten und „besorgte Bürger“ dar. Im wenige Kilometer entfernten Bad Marienberg marschiert der Pegida- Ableger „Bekenntnis zu Deutschland“ gegen das Flüchtlingslager auf dem Stegskopf. Unterstützt wird Pegida Westerwald dabei von bekannten Neonazis aus dem Spektrum der verbotenen Kameradschaft Westerwald, dem verbotenen Aktionsbüro Mittelrhein (ABM), der ABM Ersatz-Organisation NPD Mittelrhein und dem III. Weg. Dabei treten diese mit einschlägigen Plakaten, Fahnen und Kleidung offen auf. Immer wieder kommt es im Westerwald zu massiven Übergriffen auf Menschen, die nicht ins rechte Weltbild passen oder sich für Flüchtlinge engagieren.

Kein Vergessen
Es gibt aber auch Lichtblicke in Hachenburg: Dieses Jahr wird auf der von der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten “ organisierten Demonstration eine Gedenkplatte für Nihad am Ort des Mordes angebracht.
Die Demonstration wird vom Bahnhof durch die „Innenstadt“, und weiter zum Ort des Mordes gegenüber vom damaligen Wohnhaus der Familie führen. Dort folgt eine Zwischenkundgebung mit der Enthüllung der Gedenkplatte.

Erinnern heißt kämpfen!
Kommt am 28.12 um 17 Uhr zum Bahnhof Hachenburg!
Lasst uns gemeinsam an Nihad erinnern und der rechtsterroristischen Gewalt von heute entschlossen entgegentreten!

Das Problem heißt Rassismus!
Es gibt kein ruhiges Hinterland –
Support your local Dorfantifa!

Weitere Infos und ein Video von 2010.